Themen in diesem Bereich
Spielend arrangieren mit den "Performances"
  3-teiliger Workshop  zum Umgang mit einzelnen Performances im Gegensatz zu den STS eines Styles
Tücken der Technik oder Fehler, die gar keine sind
STYLE PLAY: Ensemble & Track Controls
Zwei- und mehrstimmiges Spiel mit unterschiedlichen Sounds
CUE MODE
eine tolle Funktion im Style Editor von Pa800 und Pa3X
Wieviel Finger soll´n ´s denn sein ?
 Fingered 1,2,3, One Finger  in Korg pa Modellen
Speicherbereiche von pa Keyboards
Pseudo FILL INs in KORG pa-Styles ?

Die WrapAround Funktion in Pa-Keyboards
      
Pseudo FILL INs in KORG pa-Styles ?
Gretchenfrage an Keyboardspieler:
„Sag mir, lieber Keyboardspieler, wie hältst du es mit den Fills?“
 
Einmal erhielt ich von einem lieben Leser meiner Seite eine Anfrage bezüglich „Fill Ins innerhalb von Variationen“ meiner Styles.
Es war schon das dritte oder vierte sinngemäß gleiche Anliegen, das mir so vorgebracht wurde, ausnahmslos von Keyboardspielern, die entweder noch Anfänger sind oder aber dieses Stadium noch nicht lange hinter sich haben.
Deshalb kann ich mir gut vorstellen, dass es da noch eine gewisse Dunkelziffer gibt, von Leutchen eben, die – aus welchem Grund auch immer – keine Lust verspüren sich als „noch nicht so lang im Geschäft“ zu outen.
Und darum geht’s:
Man möchte ein neues Musikstück einstudieren. Dafür hat man einen Titelbezogenen Style und die Dokumentation dazu, sprich Noten, von der Downlodseite in „Elmars Music Pool“ herunter geladen.
Man kennt die Melodie, man kann sie – allein für sich - halbwegs spielen. Jetzt also alle zusammen...
 (SYNCHRO) START  und los geht’s … und Autsch, verspielt.
Das ganze von vorn … und Autsch, wieder falsch.
Irgendwann drückt man nicht mehr STOP, sondern setzt rechts (also Melodie) einen Takt aus, wiederholt die gewisse Stelle und freut sich noch, dass es geklappt hat...,
da ertönt von links (also Begleitung) ein Fill In, den man so nicht erwartet und erst recht nicht „gedrückt“ hat (im pa500, pa800, pa3X, wo es noch die Taster dafür gibt).
Man versucht das ganze nochmal, klappt.
Beim nächsten mal; siehe oben. Melodie vergeigt, nachgeholt, Fill am falschen Platz.
Seit einiger Zeit gibt es ja nun Korg-Besitzer unterschiedlicher Stylestrukturen. Spieler am pa300/600/900/3X schauen also zum Taster „Autofill“.
Der aber ist "aus"!
Spieler an den älteren Modellen pa500/800 kennen diese Funktion, also den Taster „Autofill“ nicht, haben aber davon gehört.
Könnte es möglich sein, dass Elmar einen Weg gefunden hat eine Art Pseudo-Autofills
in seine Styles für pa500/800 einzubauen ?
Und wenn Ja, kann man die auch abschalten (siehe oben)??
Nun, die Antwort und Erklärung hierfür offenbart kein Geheimnis, zeigt eher auf, wie sich die Struktur von Styles allein schon durch „billigeren Speicherplatz“ zum Wohle oder Leid (?!) von uns Keyboardspielern verändert hat.
 
Zuvor aber ein kleiner Exkurs:
Für (fast) alle Bereiche unseres Daseins gibt es bestimmte Regeln, so auch in der Musik.
So hat sich beispielsweise für unsere populäre Musik, sei dies in den Bereichen Schlager-, Pop-, Rock-, Country-, Volks- und weiß der Geier welcher -musik noch, ein ganz bestimmtes Taktschema etabliert:
die geradzahlige Anzahl von Takten in Strophen, Versen, Refrain und Zwischenteilen in unseren Musikstücken. Schaut mal in Notenbüchern und -heften nach. Vier, acht, zwölf und sechzehn Takte sind die einzelnen Teile in den meisten (nicht allen !!!) Musikstücken lang.
Dabei bildet dann der jeweils letzte Takt dieser einzelnen Teile den Auftakt für den folgenden Teil, also von Vers zu Refrain und umgekehrt.
Dafür wurden dann die FILLs erfunden. In den Anfängen dieser fortgeschrittenen Stylestruktur sah das dann ungefähr so aus:
Das war für die damalige Zeit schon was ganz tolles, war es doch möglich mit einem einzigen Style Musikstücke mit abgegrenzten Versen und Refrain - und sogar den passenden Übergängen dazu – musikalisch abzubilden.
Knappe Ressourcen (Speicherbausteine) sorgten dafür, dass schon 32 Styles dieser Machart in einem Spitzenkeyboard als recht üppig angesehen wurden.
Nun, man kennt die rasante Geschwindigkeit auf technologischem Gebiet, und so gehören mittlerweile Styles mit vieltaktigen Einzelpatterns und sogar Fill Ins und Paralleltracks für spezielle Harmonieverläufe zum Standard.
Somit war für Titelbezogene und mittlerweile sogar universelle Factory Styles ein „aufmotzender, Spannung steigernder“ letzter Takt eines Patterns nur noch eine Frage der Zeit.
Konnte man doch so „Übergänge“ innerhalb eines Verses oder Refrains bewerkstelligen, ohne dafür eine Variation zu verlassen und – und das ist der eigentliche Sinn dahinter – ohne dafür einen „echten“ Fill In zu verbraten.
Die konnte man fortan für spezielle Übergänge und Liedeinschübe erstellen. Und so finden wir heute Styles mit Patterns für 4-, 8- und sogar 12-taktige Musikstücke vor allem im Titelbezogenen Bereich.
Im Bild oben erkennen wir ein 8-Takte Pattern mit eingebauten Pseudo-Fill im letzten Takt.
Die Wiederholung endet im zweiten Haus, wo dann tatsächlich ein Fill ausgelöst wird (in die selbe oder eine andere Variation).
Benötigt wird also tatsächlich nur 1 Fill.
Ganz toll kann man durch diese Technik (die ja gar keine ist) ein 12-taktiges Bluesschema aufwerten.
So können wir uns beispielsweise für einen „klassischen Blues“ 4 Variationen mit jeweils 12 Takten erstellen, wobei wir den jeweils letzten Takt unspektakulär, aber doch der Variation entsprechend, spürbar als „Übergang“ in sich selbst oder zu einem anderen Style-Element „aufmotzen“.
Da ist sind der Fantasie dann keine Grenzen gesetzt und man kann sich zum Wohle der Musik und dem sie aufführenden Musikus richtige austoben,......zum einen.....
Zum andern kann man aber auch Keyboardspielern der eingangs erwähnten Kategorie (Anfängern und/oder Leuten ohne Taktgefühl (Achtung: Wortspiel)) mit solchen Styles ganz schön auf den Wecker gehen.
Wer sich hier nämlich verspielt und dies im Folgetakt korrigiert (statt einfach weg zu lassen), erlebt dann natürlich einen Fill, der zwar im Style zur richtigen Zeit einsetzt, trotzdem einen Takt zu früh erklingt, weil der Musikus ja tatsächlich einen Takt Verspätung hat, alles klar?
Dies lässt sich nur vermeiden, wenn ein neutraler, auch für dieses Musikstück geeigneter (Factory) Style benutzt wird. Dann ertönt zwar kein Fill, der Verspieler bleibt aber trotzdem ein Verspieler.
Und da kann ich Autodidakten nur den einen Rat geben (im Keyboard Unterricht hätten sie es von einem richtigen Musiklehrer so ziemlich als erstes gehört):
Eine Melodie wird
- nur in einer entsprechenden Begleitung zur rechten Zeit eingebettet (also im Takt gespielt) -
zu einem gesamt schönen Musikstück!
Und das erreicht man nur, wenn man Melodie und Begleitung mit all ihren Bedienelementen gleichzeitig einstudiert.
„Erst mal die Melodie drauf schaffen, um die Fills kümmere ich mich später...“ ist der falsche Ansatz
Wem also (noch) das Gefühl für Rhythmus und Zeit fehlt, wird immer wieder mal feststellen,
dass da im Style (scheinbar) etwas nicht in Ordnung ist.
Solche Musikanten wären – u.a. wegen Fehlens dieses inneren Metronoms - auch nie in der Lage, in einer richtigen Band mitzuspielen.
Hat man es aber irgendwann begriffen, wird man feststellen, wie schön ein Musikstück - auf dem Arranger Keyboard gespielt -  klingen kann, wenn sich die Begleitautomatik wie eine echte Band um die Melodie legt.
Und dann freuen sich nicht nur die Keyboardspieler, sondern es freuen sich auch die Ersteller der Styles, weil nur so ihre Werke im rechten Licht gesehen, im rechten Raum gehört werden.
Und da ich am Anfang fragte, wie man es mit den Fills hält, noch ein Appell:
Nehmt die Fills mindestens genau so ernst wie die einzelnen Töne eures Musikstücks. Sie gehören zur Darbietung und sollen, nein, müssen rhythmisch bedient am richtigen Platz eingesetzt werden.
Und das geht nun mal bei zeitkritischen Musikstücken, Harmoniewechsel bei gleichzeitigem Melodieton und folgendem STS Tausch nur per Fußschalter. Das predige ich schon seit ewiger Zeit, allein, es kümmert nur wenige.
Bei Keyboardern scheint das eben nicht schick zu sein, einige finden es gar unzumutbar.
Schon komisch, dass Organisten ihre Basspedale einbringen, dass Gitarristen ihre Tretminen traktieren, findet niemand unzumutbar !?
Da nudelt man lieber 12 Takte lange Intros ab, ruht ein bisschen, um dann im zweiten Takt der Variation mit dem Auftakt zu beginnen, kämpft sich zu einem verspätet gedrückten Fill vor, wieder Abwarten, ob die zweite Variation tatsächlich gegriffen hat und weiter geht’s so in mehreren gleich gestalteten Schleifen zum wohlverdienten Ending, irgendwann, losgelöst vom Stück, gedrückt.
Übertrieben?
Genau so in You Tube gesehen und gehört, und wenn ich es wirklich mal bei allen versch........ habe, gebe ich sogar noch die Links dazu bekannt......
      

Duett (und auch Trio) spielt mit unterschiedlichen Instrumenten (Sounds) mehrstimmig und/oder unisono
(auch ohne umzuschalten)
STYLE PLAY:    ENSEMBLE  &  Track Controls machen´s möglich
MELODY INTELL, HARMONY/ECHO, ENSEMBLE, so oder ähnlich heißt eine meist still geliebte Funktion in den Arranger Keyboards der verschiedenen Hersteller. 
Mit Hilfe der unterschiedlichsten Typen innerhalb dieser Funktion, ist es möglich, durch Spielen einer Melodie mit nur einem Finger die tollsten, mehrstimmigen Arrangements (sogar mit unterschiedlichen Sounds) zu erzeugen.

Ursprünglich, also in den Keyboards, welche diese Funktion zum ersten mal inne hatten, konnte man damit einem monophon gespielten Sound „nur“ eine zweite Stimme, errechnet aus dem selben Sound, zuschalten.

Bei Anfängern war diese Funktion sehr beliebt. Man benutzte sie sehr gerne und manchmal auch zu oft, sprach aber nicht gerne darüber, liebte sie eben still.
Wer gab und gibt schon gerne zu, viele Melodien auf dem Keyboard nur mit einem Finger zu meistern?
Und tatsächlich, richtige Keyboardspieler nutzten diese Funktion so gut wie nie, sie wirkte dem polyphonen Spiel häufig eher zerstörerisch entgegen, weil damals damit noch rechnerisch überfordert.
Dies ist heute ganz anders.
Durch viele, unterschiedlichste Algorithmen ist es möglich geworden, auch dem Könner am Key Möglichkeiten zu bieten, sein Spiel mit zusätzlichen, automatisch erzeugten Tönen, Sounds, Effekten zu würzen, ob mit einem Finger oder allen fünfen gespielt.

Im Bild für das ENSEMBLE Menü (hier pa800) sind die möglichen Effekte und Harmonisierungs Typen von Korgs Pa-Modellen zu sehen.


Wie „gut oder schlecht“ diese wirken hängt auch hier wieder einmal vom persönlichen Geschmack, aber auch tatsächlich von den verschiedensten musikalischen Bedingungen und Vorgaben ab.

Hier gilt wie so oft „Probieren geht über Studieren“!

Eine Besonderheit stellt für mich der Typ „Auto Split“ dar.
Er sorgt dafür, dass zwei ( möglichst unterschiedliche) Sounds von UP1 und UP2 bei polyfonem Spiel bestimmten einzelnen Tönen zugeordnet werden. Will heißen, aus einem „gegriffenen“ Notengebilde wird der höchste Ton UP1 ansteuern, der tiefste hingegen UP2. Will nochmal heißen, es ist also möglich, mit zwei Instrumenten ( sagen wir Trompete und Klarinette) ein herrliches, zweistimmiges Duett zu spielen.
Durch Auto Split 1 und 2 und UP1 mit UP2 und dazu UP3 oder UP3 mit UP1 und und und, gibt es einiges zu erforschen.
Bringt aber alles nix, denn die Sache hat einen gewaltigen Haken.
Bringt nämlich dann nichts, wenn man zwischendurch mal nur einen einzigen Ton spielt, ob nun wegen dem Können oder aber wegen der Vorlage.
Denn es soll ja auch in Dütts durchaus üblich sein, dass sich zwei Musiker (also UP1 und UP2) hier und da mal auf einem einzelnen,  gemeinsamen Ton treffen.
In solchem Fall spielen die Korg pa-Helden der Funktion Auto Split allerdings nur noch ein einziges Instrument aus unserem Dütt, je nach Einstellung und Belegung eben nur noch Trompete oder nur noch Klarinette.
Das ergibt dann ein hässliches Loch im Arrangement, und das kann ganz schön nerven....
Letztendlich also wieder eine dieser Funktionen, die im Ansatz zwar genial, aber eben nicht konsequent fertig gedacht sind. Glücklicherweise finden wir aber in diesem Fall die Rettung für unser Duett in einem ganz anderen Untermenü,....
      

...denn es klappt auch ganz ohne ENSEMBLE

Beispiel:
Ein Musikstück soll zweistimmig mit den Sounds für Trompete und Klarinette (also ein Duett) gespielt werden.

Im Menü STYLE PLAY: Track Controls finden wir u.a. dafür die geeigneten Einstellmöglichkeiten im Auswahlfenster „Type“.
 
Ich habe dort der Trompete in UPPER 1 den Wert „Mono R.“ und der Klarinette in Upper 2 den Wert „Mono L.“ zugewiesen.
Nun, wie man sich denken kann, beziehen sich diese Werte nicht etwa auf die Stereo Ausrichtung für Up1 und Up2. Dafür gibt es ja im Mixer die Panorama Einstellungen.
Hier ist gemeint, dass beide Upper Parts erstens monophon, also einstimmig erklingen und zweitens bei mehr als einer gedrückten Taste nur den für sie jeweils eingestellten Ton spielen.
 
Die Tastenkombination (links)  C-E  (rechts) lässt also
in UP1 das (rechte)  und in UP2 das (linke)  erklingen.
 
 
In der weiten Lage (links)  E-C  (rechts) klingt also nun
in UP1 das (rechte)  und in UP2 das (linke)  .
 
 
Spiele ich nun aber 3 Töne (links)  C-E-G  (rechts) erklingt...?
Richtig !
UP1 das (rechte)   , UP2 das (linke)   
und " " schweigt stille...
 
Und spiele ich nur einen einzigen Ton ?
Na, dann erklingen beide unisono, UP1 sowohl als auch UP2 mit diesem Ton, der ja in diesem Fall als ein einziger Ton für Upper1 den rechten und gleichzeitig für Upper2 den linken Ton darstellt.
Und genau das ist es ja, was wir in der  ENSEMBLE  Funktion vermissen.
 

Und um nun die vielleicht anfängliche Verwirrung komplett zu machen, schalte ich noch Upper3 im üblichen Poly Mode dazu:

 
Spiele ich jetzt C-E-G, bleibt für UP1 und UP2 alles wie gehabt, Upper3 jedoch klingt vollgriffig mit.
Mit ein bisschen Übung (und ohne allzu filigrane Notenverzierungen) kriegen wir damit (unter Einbeziehung unterschiedlichster Oktave- und Pan Einstellungen) die tollsten Duett- und Triovariationen hin. Da kann man Auto Split1+2 in der ENSEMBLE Funktion getrost vergessen und den Hühnern geben !
Zusatz: 
Die Einbeziehung von UPPER 3 kann den "kleineren" Pa500 des öfteren auch mal ins Straucheln bringen. Im Pa800 und Pa3X habe ich bisher keine Störungen festgestellt, und ich benutze diese Spielweise häufig......
Und sollte es bei "unsauberem Spiel" zwischendurch mal "quitschen oder eiern", kann ein leichte Anhebung des Attack Wertes im Easy Edit Fenster Wunder bewirken.....
      

....und auch mit dauerhaft eingeschaltetem ENSEMBLE können wir abwechselnd mit oder ohne zweiter Stimme spielen .....
Haben wir im vorangegangenen Teil erfahren, wie man mit unterschiedlichen Upper-Sounds eine erste und zweite Stimme gleichzeitig spielen kann, ohneENSEMBLE“ zu aktivieren, so kann man auch abwechselnd ein- oder zweistimmig spielen, wobei „ENSEMBLEstets eingeschaltet ist, also dauernd aktiviert ist.
Beispiel: innerhalb eines Musikstücks spielt eine Trompete (Upper 1) den Hauptpart. Gelegentlich soll eine zweite Trompete oder meinetwegen eine Klarinette (Upper 2) eine zweite Stimme beisteuern, aber nur diese zweite Stimme, und zwar in der Oktavlage höher als die erste Stimme.
 
Wir stellen also beide Realtime Parts (UPPER 1 + UPPER 2) entsprechend ein.
Im Menü für die „ENSEMBLE“ Funktion wählen wir „Duet“ und geben für Upper 2 im Auswahlfeld Ensemble Trk AssignMute“, und für Upper 1Off“ vor. Die Funktion ENSEMBLE wird aktiviert.
Wir hören nun in Abhängigkeit vom gegriffenen Akkord die erste Stimme von unserer Trompete zusätzlich der zweiten Stimme, generiert aus Upper 2, und zwar nur die 2. Stimme von Upper 2.
 
Will man nun ein kleines Stück weit diese 2.Stimme nicht hören, deaktiviert man „ENSEMBLE“ um nur noch Upper 1 allein zu hören,... was aber in den Korg Pa-Keyboards (zumindest in Pa2/500/800/3X) so nicht realisiert ist.
 
Um nun diese zweite Stimme aus Upper 2 stumm zu schalten, reicht es eben nicht, die Funktion „ENSEMBLE“ zu deaktivieren.
 
Tut man dies, erlicht zwar die 2.Stimme, das Instrument verstummt aber nicht, sondern gesellt sich nun Ton für Ton zur Melodie, also zu Upper 1, möglicherweise – je Oktavlage – unangenehm, hässlich für verwöhnte Ohren, so jedenfalls nicht gewünscht.
Um dies nun aber so zu realisieren, dass nur die 2.Stimme (also Upper 2) „wegfällt“, also ohne ab diesem Zeitpunkt mit der 1.Stimme weiter zu quietschen, muss also Upper 2 komplett abgeschaltet (gemuted) werden.
Ab Pa3X klappt das in neueren Pa-Modellen über den Realparts direkt zugeordnete Taster sehr gut.
Liegen diese Taster vielleicht dem persönlichen Geschmack geschuldet in anderen Pa-Modellen etwas ungünstig, eignen sich die Assignable-Switches (über dem Joystick) dafür aber auch ganz hervorragend.
        
Da diese Taster im Pa500 leider fehlen, muss man sich dort mit dem "Weg" über das Display begnügen, ist allerdings auch zu machen.
Jedenfalls haben wir so einen Weg gefunden, eine 2.Stimme, realisiert durch einen "anderen Realpart" zu und abzuschalten, ohne dabei den Taster für die ENSEMBLE Funktion anzufassen, und damit dem "Solo-Part" in die Quere zu kommen.
Diese Vorgehensweise haben "langgediente" Pa-Keyboardspieler bestimmt schon seit ewigen Zeiten verinnerlicht. Allerdings gibt es auch unter Korg-Nutzern "Greenhorns", die sich dann auch mal bei mir melden und nachfragen, so auch hier, in diesem Falle..........
      

Die Mischung macht´s auch manchmal....
Ein Korg Forum Nutzer, der früher auch schon mal gerne und häufig mit manchmal recht eigenartigen, gar skurrilen Fragen, Antworten, Meinungen - sonderbaren Beiträgen eben - auffällig war, lieferte die Idee zu Performance Einstellungen, die aus einer Mischung der in diesem Kapitel bisher besprochenen Funktionen bestehen.
Bleiben wir beim Beispiel mit der Trompete in UPPER1 und der Klarinette in UPPER2.
Im  Track Controls  Menü  stellen wir unter Mode den Type für UPPER2 auf MonoL. oder MonoR..
Im Auswahlmenü  Keyboard/Ensemble  belegen wir unter  Ensemble Trk Assign UPPER1 mit "Off" und UPPER2 mit "Mute".
Es stehen uns nun diverse Typen zur Verfügung, die uns im Normalfall einen mehrstimmigen "Unterbau" der Klarinette aus UPPER2 zur Trompete aus UPPER1 liefern würde. >>>>>
Da wir aber UPPER2 auf MonoL. oder MonoR. festgenagelt haben, ertönt von der Klarinette entweder nur der äußerste linke oder nur der äußerste rechte Ton des gewählten Ensemble Types (und natürlich der "gegriffenen Harmonie").
Ich habe es nicht durchgerechnet, aber aus den Kombinationen mit MonoL., MonoR., Ensemble Type und Oktavlage ergeben sich unzählige Möglichkeiten einer harmonischen Verbindung von UPPER1 und UPPER2.
Je nach vorgegebenem Notenmaterial reicht da die Scala von absolut unbrauchbar bis unwahrscheinlich schön. Es kommt da wirklich auf die zu spielende Melodie an.
Ich finde, da hat Ronny (jetzt iss es raus) was ganz Tolles geliefert, Dank und "Daumen hoch" dafür.
      

Mittendrin oder doch lieber von Anfang an ?
die Funktion  CUE MODE  im Style Editor von Pa800 und Pa3X
 
Ewige Korgspieler, also Keyboardspieler, die noch nie auf einem Keyboard anderer Hersteller heimisch waren, werden sich womöglich noch nie über das Spielverhalten innerhalb der Stylestruktur beim Spielen mit Korgstyles mit deren Standard-Einstellungen gewundert haben.
Erst recht die User, die nur mit vorgefertigtem Material arbeiten, sich also noch nie mit dem Style Editor und der damit verbundenen Möglichkeit der Style Erstellung beschäftigt haben.
In diesem Editor findet man nämlich die Funktion CUE MODE.

 

Hier kann man festlegen, wie sich die einzelnen Style Elemente Variation 1-4 und die einzelnen Fills später beim Spielen verhalten.
Und Korg hat hier bei seinen Styles nicht das Umschaltverhalten anderer Hersteller voreingestellt.
Schaltet man nämlich mitten in einer Variation in eine andere, beginnt diese nicht wie bei Keyboards anderer Hersteller auf der „1“ im ersten Takt, sondern sie fährt in dem Takt fort, wo die Umschaltung getätigt wurde, nun natürlich mit dem Notenmaterial der neuen Variation.
Das war anfangs für mich mehr als gewöhnungsbedürftig. Konnte ich mir deswegen doch gleich die Adaption einiger, früher auf dem Roland G-70 realisierter Sachen aus dem Kopf schlagen.
Warum aber diese Struktur ?
Als erstes und einziges fiel mir ein, dass man damit sehr gut Spielfehler in der Songabfolge kaschieren kann.
Drückt man beispielsweise beim Spielen in die falsche Variation, hat das u.U. beim  Roland G-70 und bezogen auf den Song fatale Folgen (vor allem in Titelbezogenen Styles).
Im Pa800/Pa3X genügt ein Nachdrücken in die richtige Variation, die Taktposition bleibt bestehen und man bemerkt den Fehler möglicherweise überhaupt nicht.
Aber deswegen so eine große Umstellung oder gar Erkaufen von mehr Nach- als Vorteilen?
Was der Bauer nicht kennt, das frisst er nicht.
So auch hier !
Schnell entdeckte ich nämlich auch Möglichkeiten, musikalische Aufgaben und deren Abläufe mit dieser Art der Stylesteuerung zu bewältigen, die so mit Yamaha, Roland und anderen undenkbar sind.
Mag man zwar im Endeffekt bei den verschiedenen Keyboard Modellen das gleiche Ergebnis beim Abspielen eines bestimmten Styles erhalten, mit Korgs Struktur ist dies allerdings um ein Vielfaches einfacher zu erstellen und erst recht einfacher zu spielen.
Ich jedenfalls bin von dieser Funktion begeistert.
Und vorab für alle, die das nicht so sehen oder so gar nicht brauchen können:
Das ganze lässt sich auch abschalten und damit einen identischen Zustand wie in Rolands und Yamahas Keyboards Spielweise bewerkstelligen, und das macht die Sache kreisrund..........
 
......nur, warum liegt diese mächtige Funktion so verborgen, von vielen Nutzern gar nicht wahrgenommen?
Warum muss ich einen Style kopieren oder gar vervielfältigen, wenn ich diesen einen Style für mehrere Musikstücke mit unterschiedlichen CUE MODE Einstellungen nutzen möchte (SONGBOOK lässt grüßen) ?

      

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